73.000 km mit dem Rad um die Welt

Der Bremer Weltumradler Wolfgang Reiche berichtete in seinem interessanten Bilder-Vortrag von seiner mehr als 50 Monate dauernden Pedaltour um unseren Erdball.

Zusammen mit seiner Partnerin Gudrun Brardt verließ der engagierte Fahrradfreund und Gewerbelehrer Wolfgang Reiche im Juli 1981 die Hansestadt. Das Ziel der beiden: Sie wollten einmal in ihrem Leben auf dem Fahrradsattel die Erde umrunden!

Das Radel-Paar, das sich für diese Reise extra per Zeitungsanzeige gefunden hatte, rollte zuerst in südwestliche Richtung bis Nordafrika. Mit den Rädern im Fluggepäck überquerten sie dann den Atlantik und landeten in Brasilien. Von dort aus ging es ein Jahr lang durch die argentinische Pampa, die chilenische Atacama-Wüste und hinauf in die extreme Bergwelt der Anden Boliviens und Perus. Als „Überarbeiter“ auf einem Bananenfrachter schipperten sie von Ecuador in die USA und sieben Wochen später nach Australien. Im Land der Kängurus und Koala-Bären lebten sie sechs Monate, radelten dabei knapp 10.000 km und verdienten sich ihren Lebensunterhalt teilweise bei der Obsternte auf großen Plantagen.

Über Südostasien (Indonesien, Malaysia, Thailand, Burma) und Nepal zog es die Weltenbummler nach Indien. Ein dreiviertel Jahr und runde 15.000 km auf dem Fahrrad verbinden sie seither mit diesem faszinierenden Land. Ein Abstecher auf die Tropeninsel Sri Lanka eröffnete ihnen wunderschöne Strandfahrten unter schattigen Palmen und kleine Bergtouren durch ewig grüne Teeplantagen.

Die globale Radelstrecke führte weiter durch Pakistan, den Iran und quer durch die (damals) überaus gastfreundliche Türkei zurück nach Europa. Der Rest der Tour bis Bremen war dann vergleichsweise nur noch ein „Katzensprung“: Nordgriechenland, ehemalige Jugoslawien, Ungarn und Österreich.

Am 05.10.1985 standen die beiden Langstreckenradler wieder vor dem Bremer Roland, gesund, munter und zufrieden darüber, dass sie sich einen Lebenstraum verwirklicht hatten.

In seinem Lichtbildervortrag berichtete Wolfgang Reiche über einige der unzähligen Erlebnisse, faszinierenden Begegnungen und unvergesslichen Landschaftseindrücke, die gerade mit dem Fahrrad besonders intensiv er“fahren“ und wahrgenommen werden können. Auch auf die Fragen der Vorbereitung eines derartigen weltumspannenden Unternehmens ging er ein und äußerte sich zu Radtechnik, Ausrüstung, Gesundheit sowie auch zu weiteren interessanten Aspekten einer solchen Tour.

Nicht nur diejenigen, die selber längere Touren per Fahrrad planen, und jene, denen der Traum von einer Weltreise per Rad vorschwebt, waren besonders beeindruckt, sondern auch alle anderen, die durch diesen Vortrag mit eindrucksvollen Bildern und Geschichten für rund zwei Stunden in eine exotische aber trotz allem realistische und noch immer wunderschöne Welt entführt wurden.

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