Fahrradstadt Buchholz – eine Vision von Buchholz fährt Rad e.V.
Was macht eine Stadt zur Fahrradstadt? Wie wird Buchholz eine Fahrradstadt? Das sind Fragen, die wir uns stellen. Wir suchen nach Antworten und finden diese oftmals außerhalb von Buchholz. Beispiele gefällig? Dann schau doch mal:
1. Radbrücke

In Tübingen wurde 2024 die Ann-Arbor-Brücke über die Bahngleise eröffnet (Foto links). Sie hat eine Länge von 387 Metern und schafft eine komfortable und sichere Überquerung der Bahngleise vom Behördenviertel ins Tübinger Zentrum. Im Winter ist die Brücke beheizt.
In Buchholz gibt es zwei Fuß- und Radbrücken über die Bahngleise, die nur unbequem von Radfahrenden zu nutzen sind. Bei der Järvenpää-Brücke (Foto Mitte) muss das Fahrrad getragen oder in einer Rinne nach oben und unten geschoben werden. Bei der Wohlau-Brücke (Foto rechts) ist es nicht anders. Dort kann man als Radfahrender auch die Aufzüge nutzen oder im Süden über das Parkhaus Süd zur oder von der Brücke fahren.
2. Straßenquerung

Die vorgesehene Überquerung der Straße Im Innovationspark in Buchholz jüngstem Gewerbegebiet „Technologie- und Innovationspark (TIP)“ (GE II) ist für Radfahrende alles andere als einladend bequem und sicher, obwohl der Radweg Teil der sog. Bequem & Sicher-Route 1 von Dibbersen in die Buchholzer Innenstadt ist. Schon der ungepflegte Schotterbelag ist für Radfahrende nicht optimal. Vor der Querung ist von Norden kommend ein Drängelgitter zu durchfahren (Foto rechts). Für Lastenräder und Räder mit Anhängern nicht unmöglich, aber herausfordernd. Eine Begegnung zweier Radfahrenden ist dort jedoch nicht möglich. Die eigentliche Querung erfolgt dann nachrangig nach dem KFZ-Verkehr. Dieser hat Vorrang und wird auch nicht sonderlich auf möglicherweise querende Radfahrende hingewiesen. Der abgesenkte Bordstein ist aufgrund taktiler Elemente für sehbehinderte Menschen so eng bemessen, dass sich Radfahrende auch hier nicht begegnen können. Dieses ist sogar sicherheitsrelevant. Das Risiko, mit einem heranfahrenden KFZ zu verunfallen, erhöht sich, weil man im Begegnungsverkehr entgegenkommender Radfahrenden die Straße nicht so zügig queren kann, wie erwartet. Wir hätten an dieser Stelle eine andere Lösung präferiert, z. B. wie in Tübingens jüngstem Gewerbegebiet Aischbach II. Dort hat man dem Radverkehr auf dem Radweg ins Ammertal Vorrang vor dem KFZ-Verkehr eingeräumt. Der KFZ-Verkehr wird mit STOP-Schildern zum Halten gezwungen. Auch baulich ist der Vorrang des Radverkehrs deutlich gemacht worden (Foto links und Mitte oben). Vorbildlich umgesetzt! Warum sollte das nicht auch in Buchholz möglich sein?
3. S-Pedelec oder Fahrrad frei

In Tübingen darf man auf einem kombinierten Fuß- und Radweg sogar mit einem S-Pedelec fahren (Foto links). In Buchholz wird ein relativ breiter Weg nur als Fußweg mit dem Zusatzschild „Fahrrad frei“ freigegeben (Foto rechts). Auf diesem Weg im Gewerbegebiet II Vaenser Heide hat der Fußverkehr Vorrang, Radfahrende müssen sich unterordnen und im Zweifel Schrittgeschwindigkeit fahren. Warum?
4. Pumptrack

Vielerorts werden derzeit Pumptracks gebaut, auf dem sich insbesondere Kinder und Jugendliche mit ihrem Rad „austoben“ können (vgl. Ameland (NL) auf dem Foto links). In Buchholz mussten wir selbst als ehrenamtlich tätiger Verein für einen Pumptrack als PopUp-Projekt im Sommer 2024 sorgen.
Ein fester Pumptrack im Sportzentrum oder ein mobiler Pumptrack, der ggf. von Location zu Location, von Event zu Event oder von Ortschaft zu Ortschaft wandern würde, wäre toll.
Diese Liste an Best-Practice-Beispielen wird ständig erweitert. Solltest du auch ein Best Practice Beispeil kennen, schicke uns gerne einen Tipp, möglichst mit Foto, an info@buchholz-faehrt-rad.de.