Longest Ride – 23000 Kilometer von Ushuaia nach Alaska

Im Oktober 2022 ging es für Laura Möller aus Buchholz und Antonia Staacke aus Göttingen auf die bislang längste Radtour ihres Lebens. Sie starteten in Feuerland, in Ushuaia, der südlichsten Stadt Argentiniens, um im August 2024 nach 23.072 Kilometern und 145.540 Höhenmetern in Anchorage, Alaska, anzukommen. Die Reise musste von Januar 2023 bis Januar 2024 aufgrund eines schweren Unfalls von Antonia für ein Jahr unterbrochen werden. Umso beachtlicher ist es, dass sich beide nach dieser Auszeit wieder aufs Rad setzten, um ihren Longest Ride zu finishen. Auch ohne dieses einschneidende Erlebnis war die Reise bereits eine besondere Herausforderung. Für uns war dieses Grund genug, die beiden im letzten Jahr mit unserem RADLIEBE Award 2024 auszuzeichnen (siehe hier).

Von den vielfältigen Herausforderungen, denen sie unterwegs begegneten, und der überwältigenden Gastfreundschaft in den 15 Ländern, die sie bereisten, berichteten die beiden in einem kurzweiligen Vortrag am gestrigen Abend vor 125 Gästen in der Kantine des Buchholzer Rathauses.

Die Zuhörer waren so begeistert, dass am Ende insgesamt 1.000 Euro an Spendengeldern für ihr Herzensprojekt „Mobilität für alle“ der Organisation „World Bicycle Relief“ zusammenkamen. Ziel dieser Organisation ist es, jungen Menschen, insb. Frauen, in strukturschwachen Regionen der Welt Fahrräder für eine bessere Mobilität zur Verfügung zustellen, um ihnen somit u.a. Bildung zugänglich zu machen.

Weitere Infos zum Longest Ride und zum Spendenprojekt findet ihr hier.

Vorankündigung im Nordheide Wochenblatt vom 15.01.2025

Mit dem Fahrrad zur Weltklimakonferenz

Ingwar Perowanowitsch (30) hat Politikwissenschaften studiert und ist als freier Journalist und Autor tätig. Er beschäftigt sich dabei insbesondere mit der Klimakrise und der Verkehrswende. Zudem ist er begeisterter Fahrradfahrer. So kam es auch zur Idee, mit dem Fahrrad von Freiburg aus bis nach Aserbaidschan zur Weltklimakonferenz zu fahren, die vom 11. bis zum 24.11.2024 in Baku stattfand. In rd. 110 Tagen bewältigte er die rd. 5000 Kilometer lange Strecke, die es ihm ermöglichte, Beruf und Hobby miteinander zu verbinden.

Gestern Abend kamen rd. 100 Gäste in die Aula der Waldschule, um sich eindrucksvolle Bilder von faszinierenden Landschaften und vielfältiger Natur zeigen zu lassen. Ingwar berichtete aber auch von den vielen Begegnungen mit den Menschen an der Strecke sowie von der einen oder anderen Herausforderung, die er zu bewältigen hatte, z. B. die Einreise mit dem Fahrrad nach Aserbaidschan, obwohl die Grenzen auf dem Landweg grundsätzlich geschlossen sind. So wurde es ein runder Vortrag mit interessanten Einblicken in eine beeindruckende Radreise, die gerade einmal zwei Monate her ist.

Ingwar hat über seine Reise auch einen sehenswerten Film bei YouTube veröffentlich: siehe hier!

Vorankündigung im Nordheide Wochenblatt vom 25.01.2025

Radverkehrsanteil hat sich seit 2012 verdoppelt

Unser Eindruck hat sich bestätigt: der Radverkehrsanteil hat sich gegenüber 2012 verdoppelt und liegt nun bei 24% im sog. Modal Split, der Verteilung der genutzten Verkehrsmittel. Das zeigen die Ergebnisse der jüngsten Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten der Buchholzer:innen, die im Frühjahr 2024 durchgeführt wurde (vgl. Ratsvorlage VO 21-26/0714). Gleichzeitig hat der Anteil des Kfz-Verkehrs von 59% auf 44% am Gesamtverkehr abgenommen.

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7. Buchholzer Light Parade

Gestern fand die 7. Buchholzer Light Parade statt. Rund 35 Teilnehmende radelten kreuz und quer nach dem Motto „Lass dich und dein Rad erleuchten“ durch die Buchholzer Innenstadt. Ziel war es, uns selbst und andere an unserem Anblick zu erfreuen. Das scheint auch geklappt zu haben. Denn viele Passanten zückten ihre Handys, filmten und fotografierten uns. Nach einer guten halben Stunde klang die Lichterfahrt dann bei einem Punsch mit Schmalzgebäck auf dem Buchholzer Weihnachtsmarkt aus. Dort nutzten wir die Stadthütte, die wir zuvor extra reserviert hatten.

Ankündigung Nordheide Wochenblatt vom 11.12.2024

Ankündigung auf buchholz-aktuell.de am 10.12.2024

RADLIEBE Award 2024

Seit 2018 verleihen wir jährlich unseren RADLIEBE Award an Persönlichkeiten, die in besonderem Maße ihre Liebe zum Fahrradfahren unter Beweis gestellt haben. In diesem Jahr geht unser RADLIEBE Award erstmalig an zwei Personen gleichzeitig, nämlich an Laura Möller und Antonia Staacke.

Laura Möller

Laura kommt ursprünglich aus Buchholz und studierte in Göttingen. Dort lernte sie Antonia kennen, teilte mit ihr eine Wohnung und die Leidenschaft für Ausdauersport und Bikepacking. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis die Idee aufkam, einfach mal so richtig weit mit dem Fahrrad zu fahren. Ihr gemeinsames Projekt „Longest Ride“ war geboren. Im Oktober 2022 starteten sie in Ushuaia am südlichen Ende von Argentinien, um bis nach Alaska zu radeln. Ein Abenteuer, das nicht nur die eigenen physischen und psychischen Grenzen testen und erweitern, sondern auch andere Menschen, insbesondere Frauen, dazu ermutigen sollte, die eigenen Visionen zu verwirklichen. Zudem wollten sie während ihrer Tour Spenden für die gemeinnützige Organisation World Bicycle Relief sammeln. Das allein beweist schon eine ausreichende Radliebe, um sich für unseren RADLIEBE Award zu qualifizieren.

Antonia Staacke

Für Antonia wurde der Longest Ride jedoch zu einer besonderen Prüfung. Sie stürzte im Januar 2023 tragisch und verletzte sich schwer. Der Longest Ride nahm so leider ein abruptes Ende. Antonia wurde nach Deutschland zurückgeflogen, um ärztlich versorgt zu werden. In einem zweiten Longest Ride kämpfte sie sich auf beeindruckende Weise wieder zurück in den Sattel, so dass beide ein Jahr später im Januar 2024 exakt am Unfallort im Süden von Bolivien ihre unterbrochene Radreise fortsetzen konnten. Dass sich Antonia nicht entmutigen, sondern vielmehr motivieren ließ, sich dem Abenteuer erneut zu stellen, hat unseren vollen Respekt. Im August 2024 erreichten schließlich beide nach rd. 23.000 Radkilometern überglücklich Anchorage in Alaska. RADLIEBE Award 2024 weiterlesen

Verkehrswendestadt Wolfsburg

Wenn Aktivist Tobi Rosswog nach Buchholz kommt, ist das ein Garant für eine volle Hütte. Bei seinem letzten Besuch im Rahmen des Forums Freie Lastenräder im Februar 2023 waren über 70 Gäste anwesend. Auch gestern Abend war mit rund 60 Gästen der Musikraum der Heideschule gut gefüllt. Kein Wunder, denn es war wieder ordentlich Musik im Thema. Gezeigt wurde der Film „Verkehrswendestadt Wolfsburg – den automobilen Konsens aufbrechen“, der die zweijährige Kampagne „VW steht nicht mehr für Volkswagen, sondern für Verkehrswende“ dokumentiert. Im Anschluss gab es die Möglichkeit, mit Tobi über die Wirksamkeit der Kampagne und die Konversion der Automobilindustrie zu diskutieren. Daran nahmen auch einige Schüler:innen des Gymnasiums am Kattenberge mit ihren Erdkundelehrer:innen teil. Das hat uns sehr gefreut.

Zur Kampagne:

„In zwei Jahren wird die erste Straßenbahn vom Band laufen“. Das war die Ansage für die zweijährige Kampagne „VW steht nicht mehr für Volkswagen, sondern für VerkehrsWende“. Verkehrswendestadt Wolfsburg weiterlesen

Fidi-Boon-Wech

Im Sommer wurde der rd. neun Kilometer lange Rad(schnell)weg „Fidi-Boon-Wech“ auf einer stillgelegten Bahntrasse zwischen Rotenburg/Wümme und Brockel eröffnet. Gestern haben wir uns auf den Weg gemacht, um uns dieses Vorzeigeprojekt einmal anzusehen. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Radweg“, so kann man wohl die Realisierung von der Planung bis zum Bau überschreiben. Sieben Jahre hat es von der Idee bis zur Einweihung gedauert. Der Bund förderte das Bauvorhaben mit 1,8 Mio. EUR, also rd. 75% des Projektvolumens.

Weitere Infos zum Fidi-Boon-Wech findet ihr hier.

Warum sperrt man sich in Buchholz und im Landkreis Harburg gegen solche Radwegeprojekte? In Buchholz würde sich die alte Bremervörde Bahntrasse anbieten und im Landkreis zumindest Teilabschnitte auf der alten Trasse von Buchholz bis Lüneburg.

Wir sind am Vormittag mit dem Zug nach Rotenburg gefahren, um dann über den Fidi-Boon-Wech zurück nach Buchholz zu radeln. Mit ordentlich Schiebewind ging es nach dem Fidi-Boon-Wech über Westervesede, Ostervesede und Fintel bis zu Geli’s Hofcafé in Wintermoor. Durch den kräftigen Wind wurden auch die Regenwolken schnell über uns hinweg gepustet, so dass wir nur selten ein paar Tropfen von oben abbekamen.

Bei Geli genossen wir schließlich bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee, Tee oder Kakao die Vorzüge eines Dachs über den Kopf und wagten uns erst nach ein paar Schauern zurück auf den Heimweg über Welle, Handeloh und Wörme. Am Ende wurde es eine schöne herbstliche Radtour mit ca. 65 Kilometern im Sattel, die zum Abschluss mit einem tollen Regenbogen abgerundet wurde. Hier ein paar Eindrücke von der Tour:

PARK(ing) Day 2024

Jedes Jahr am dritten Freitag im September findet der internationale Aktionstag PARK(ing) Day statt; in diesem Jahr zum siebten Mal auch in Buchholz. Gemeinsam mit anderen Organisationen verwandelten wir wieder die Parkplätze in der Breiten Straße in einen Ort mit Musik, Spiel und Spaß für uns Menschen. Wir wollen damit zeigen, was auf öffentlichen Parkplätzen, auf denen sonst nur viel Blech herumsteht, alles möglich ist und wie dieses die Aufenthaltsqualität unserer Innenstadt steigert.

Maximal Tempo 30, bitte!

Die zulässige Geschwindigkeit auf den Straßen vor den Buchholzer Grundschulen ist zur Sicherung der Schulkinder auf ihrem Schulweg auf max. Tempo 30 beschränkt. Daran erinnern wir die Autofahrenden in einer gemeinsamen Aktion mit den Grundschulen und der Polizei seit 2021 einmal jährlich während der Europäischen Mobilitätswoche. Jeweils eine ausgewählte Schulklasse bereitet sich auf die Aktion im Unterricht vor, malt z.B. Plakate oder bastelt kleine Erinnerungen für die Autofahrenden. Wird ein Autofahrender als zu schnell „geblitzt“, wird ein deutliches Missfallen durch die Schulkinder zum Ausdruck gebracht (z.B. durch Buh-Rufe, rote Karten o.ä.). Es gibt aber auch lobende Dankeschöns, wenn vorschriftsmäßig gefahren wird. In diesem Jahr machten die Klassen 4b der Heideschule (16.09.2024), 4b der Wiesenschule (18.09.2024) und 3a der Waldschule (20.09.2024) mit. Hier ein paar Fotoimpressionen von den drei Aktionen:

Konversionstour

Lars „Hirse“ Hirsekorn, VW-Arbeiter seit 30 Jahren und VW-Betriebsrat seit zwei Jahren, ist diese Woche mit einem roten Lastenrad auf Konversionstour durch Norddeutschland geradelt. Am vergangenen Freitag war er zum Abschluss der Tour bei uns in Buchholz zu Gast.

Seit vielen Jahren reden Politik, Gewerkschaften und Umweltbewegung über den Umbau der Mobilität und was in der Industrie dafür passieren müsste. Greenpeace „entführt“ tausende Fahrzeugschlüssel auf die Zugspitze, um Volkswagen zum Handeln zu bewegen. Viele große NGOs und Verbände stellen Forderungen auf und erzeugen somit den mehr als notwendigen Druck auf Politik und Industrie. Aber bewegen tut sich wenig.

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