Der RADLIEBE Award ist ein Preis, der von Buchholz fährt Rad e.V. jährlich an eine Persönlichkeit verliehen wird, die im besonderen Maße ihre Liebe zum Fahrradfahren gezeigt hat. Erstmalig wurde der Preis im Jahr der Vereinsgründung 2018 verliehen.
Über die Verleihung des Preises entscheidet jährlich der Vorstand von Buchholz fährt Rad e.V. Wir freuen uns über eure Vorschläge an radliebe@buchholz-faehrt-rad.de
Die bisherigen Preisträger sind:
2024 – Laura Möller und Antonia Staacke
Laura kommt aus Buchholz und studierte in Göttingen. Dort lernte sie Antonia kennen, teilte mit ihr eine Wohnung und die Leidenschaft für Ausdauersport und Bikepacking. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis die Idee aufkam, einfach mal so richtig weit mit dem Fahrrad zu fahren. Ihr gemeinsames Projekt „Longest Ride“ war geboren. Im Oktober 2022 starteten sie in Ushuaia im Süden von Argentinien, um bis nach Alaska zu radeln. Ein Abenteuer, das nicht nur die eigenen physischen und psychischen Grenzen testen und erweitern, sondern auch andere Menschen, insbesondere Frauen, dazu ermutigen sollte, die eigenen Visionen zu verwirklichen. Zudem wollten sie während ihrer Tour Spenden für die gemeinnützige Organisation World Bicycle Relief sammeln. Das allein beweist schon eine ausreichende Radliebe, um sich für unseren RADLIEBE Award zu qualifizieren.
Für Antonia wurde der Longest Ride zu einer besonderen Prüfung. Sie stürzte im Januar 2023 und verletzte sich schwer. Der Longest Ride nahm so leider ein abruptes Ende. Antonia wurde nach Deutschland zurückgeflogen, um ärztlich versorgt zu werden. In einem zweiten Longest Ride kämpfte sie sich auf beeindruckende Weise wieder zurück in den Sattel, so dass beide im Januar 2024 exakt am Unfallort in Bolivien ihre unterbrochene Radreise fortsetzen konnten. Dass sich Antonia nicht entmutigen, sondern vielmehr motivieren ließ, sich dem Abenteuer erneut zu stellen, hat unseren vollen Respekt. Im August 2024 erreichten schließlich beide nach rd. 23.000 Radkilometern überglücklich Anchorage in Alaska. Und die Spendenaktion erbrachte die stolze Summe von rd. 22.000 EUR bzw. 150 Fahrrädern, die vor allem Frauen in ländlichen, strukturschwachen Regionen der Welt eine neue Mobilität und damit Zugang zu Bildung, Gesundheitseinrichtungen etc. geben. Sowohl Laura als auch Antonia haben unseren RADLIEBE Award 2024 mehr als verdient, resümierte die Jury.
2023 – Sabine Mohme
Wer Sabine kennt, weiß, dass sie eigentlich nie ohne Fahrrad anzutreffen ist. Seit Jahren besitzt sie kein Auto mehr und legt alle Alltagswege, z. B. zur Arbeit und zum Einkaufen, mit dem Fahrrad zurück. Ihr letztes Auto hatte sie schließlich abgeschafft, weil es ständig wegen „Standschäden“ in die Werkstatt musste. In der Freizeit ist sie regelmäßig auf Radreisen unterwegs, egal ob Tages- und Wochenendtouren in der näheren Umgebung oder ganze Radreiseurlaube in deutschen Landen oder im europäischen Ausland. In diesem Jahr wird sie sich einen Traum erfüllen: Sie verabschiedet sich für ein Jahr aus Deutschland und wird während ihres Sabbatjahres kreuz und quer durch Südamerika fahren, natürlich mit dem Fahrrad. Die Vorbereitungen dazu laufen schon seit über drei Jahren. Wir sind schon ganz gespannt, was sie nach ihrer Rückkehr berichten wird. Wir werden sie auf ihrer Reise über Social Media begleiten können. Der RADLIEBE Award war nach Auffassung der Jury längst überfällig.
2022 – Rainer Fumpfei
Seit zwölf Jahren ist Rainer Fumpfei aus Berlin jährlich als STADTRADELN-Botschafter auf Tour. Nur in den letzten beiden Jahren musste er aufgrund der Corona-Pandemie aussetzen. In 2022 war er auf seiner zehnten und zugleich seiner letzten Tour unterwegs. Danach ging er in den wohlverdienten STADTRADELN-Botschafter-Ruhestand. Er wird natürlich weiterhin auf Radreisen unterwegs sein, ab nun aber völlig selbstbestimmt. Zehn Jahre lang hat er seinen Jahresurlaub aufgespart, Dienste mit seinen Kolleg:innen getauscht und etliche Überstunden gemacht, um jährlich mehrere Wochen durch deutsche Landen zu radeln und die STADTRADELN-Botschaft von Ort zu Ort zu tragen. Zweimal war er dabei auch bei uns in Buchholz i.d.N. zu Besuch (2016 und 2018), um unsere STADTRADELN-Aktion zu unterstützen. Diese außerordentliche Radliebe verdient unseren herzlichsten Dank und größten Respekt.
2021 – Dirk Bürger
Dirk Bürger hat offenbar ein Fahrradgen in seiner DNA. Während seines Studiums der Agrarwissenschaften jobte er in einem Fahrradladen. Das führte dazu, dass er sein gesamtes Berufsleben in der Fahrradbranche und nicht auf dem Acker verbrachte. Die letzten Jahre war er im Vertriebsaußendienst für einige Fahrradhersteller tätig. Ende 2020 hat er diesen Job an den Nagel gehängt, um mit seiner Frau Andrea in ihrer Facharztpraxis für Arbeitsmedizin zusammen arbeiten zu können. Andrea hatte er vor Jahren beim Mountainbiken kennen gelernt. Zum Standesamt ging es dann auch gemeinsam auf einem Tandem und anschließend auf Flitterwochen über die Alpen bis nach Südtirol. Das Fahrrad ist bei Urlaub und Freizeit sowie im Alltag natürlich ein Muss bei den beiden. Dirk war auch lange Zeit im Radsport sehr aktiv. Daher wundert es nicht, dass sein Fuhrpark mittlerweile die Stückzahl von 25 Rädern übersteigt. Kann es noch mehr Radliebe geben?

2020 – Karin Sager
Karin Sager engagiert sich seit Jahren als Vorsitzende des ADFC Kreisverband Harburg e.V. mit großer Überzeugung und voller Leidenschaft für den Radverkehr im Landkreis Harburg. Sie ist auf Kreisebene und in den Kommunen eine gefragte Expertin. Eine ihrer Hauptforderungen kommt in der ADFC-Kampagne „Mehr Platz fürs Rad!“ zum Ausdruck. Radfahren muss aus ihrer Sicht bequem und sicher sein und die Wegeführung so intuitiv wie beim Autofahren. Sie selbst lebt seit über 15 Jahren autofrei und das, obwohl sie in einem dörflichen Umfeld auf dem Land wohnt. Also dort, wo es angeblich ohne Auto nicht geht. Ihre täglichen Wege mit dem Rad sind dadurch auch länger als im Durchschnitt. Das belastet sie aber nicht, ganz im Gegenteil, Radfahren sei wie ein kleiner Urlaub. So fährt sie beachtliche zehn- bis zwölftausend Kilometer pro Jahr. Das macht man nur aus Liebe, aus Liebe zum Radfahren!

2019 – Lars Felten
Lars Felten ist nicht nur begeisterter Alltagsradfahrer und fährt (fast) täglich mit dem S-Pedelec zur Arbeit nach Hamburg, sondern macht auch gerne längere Radtouren und Radreisen auf seinem Randonneur. Zuletzt war er im September mit einem Freund von Den Haag entlang der Nordseeküste unterwegs. Im April war er bereits mit dem Lastenrad fast 1.000 Kilometer geradelt, um rd. 30 kg feinste Bio-Schokolade aus fair gehandeltem Kakao emissionsfrei von Amsterdam nach Buchholz zu transportieren. Im Mai wurde er als Buchholzer Stadtradeln-Star gefeiert, da er zusammen mit seiner ebenfalls fahrradverrückten Familie in den drei Aktionswochen komplett auf das Auto verzichtete. Im Sommer folgte der nächste Höhepunkt. Lars fuhr in Schweden mit seinem Rennrad die Vätternrundan, das mit 300 Kilometern längste Jedermann-Radrennen der Welt. Die Jury war überzeugt: mehr Radliebe geht nicht!

2018 – Michael Mühlbauer
Michael Mühlbauer ist Stadtplaner und hat sich als Mitarbeiter der Stadt Buchholz i.d.N. über rd. 25 Jahre für die Belange der Buchholzer Radfahrer*innen eingesetzt. Aus seiner Feder stammt das erste Buchholzer Radverkehrskonzept und der Masterplan Radverkehr als dessen Aktualisierung. Michael ist selbst begeisterter Radfahrer, sowohl im Alltag als auch auf Radreisen. Auch bei Rennen für Hobbyfahrer macht er gelegentlich mit. Mitte der 1990er Jahre gründete er die Buchholzer Ortsgruppe des ADFC und war auch Geburtshelfer bei der Gründung der Ortsgruppe in Winsen. Über viele Jahre hinweg leitete er als Tourenleiter u. a. die wöchentlichen Feierabendtouren und war auch auf ADFC-Kreisebene stark engagiert. Bei Buchholz fährt Rad ist er natürlich Mann der ersten Stunde und Mitglied des ersten Vorstandsteams. Wer sich so lange engagiert für den Radverkehr in Buchholz einsetzt, verdient unseren Respekt und hat nach Auffassung der Jury unseren ersten RADLIEBE Award verdient.