STADTRADELN: Wir beenden Kooperation mit der Stadt Buchholz

Dieses Jahr fand in Buchholz zum neunten Mal die Klimaschutzaktion STADTRADELN statt. Die letzten sieben Jahre waren wir für die Stadt Buchholz i.d.N. als Veranstalter maßgeblich an der Organisation beteiligt. In diesem Jahr hauptsächlich mit dem PopUp-RadCafé in den Buchholzer Höfen, aber in den letzten Jahren auch mit Radtouren, Exkursionen, Fahrradrallyes, Film Night Rides oder Vorträgen rund um das Thema Mobilitätswende. Nun haben wir uns dazu entschlossen, das STADTRADELN ab dem kommenden Jahr nicht mehr zu organisieren. Wir danken allen Beteiligten und Teilnehmenden, die diese Aktion in den letzten Jahren mit uns gemeinsam zum Erfolg gebracht haben. Namentlich möchten wir aus der Stadtverwaltung Herrn Maximilian Müller, Radverkehrsbeauftragter, Herrn Heinrich Helms, Pressesprecher und Klimaschutz, sowie Jutta Hiller nennen, die in der Zeit der Vakanz der Stelle des Radverkehrsbeauftragten uns unterstützte. Die Zusammenarbeit war immer vertrauensvoll, umsetzungsorientiert und positiv.

Im offiziellen Schreiben, mit dem wir die Beendigung der Kooperation der Stadt Buchholz i.d.N. mitteilten, haben wir zur Begründung dieses Schrittes Folgendes geschrieben:

Wir haben den Eindruck, dass die STADTRADELN-Aktionen der letzten neun Jahre nicht zu einer stärkeren Förderung des Radverkehrs durch die Stadt Buchholz geführt haben. Ein entsprechender politischer Wille ist für uns auch nicht erkennbar. Bisherige Aktivitäten sind nicht mutig und ambitioniert genug, um noch mehr Menschen für Alltagsstrecken zum Umsteigen vom Auto auf das Fahrrad zu bewegen. Dafür bedarf es einer sicheren, bequemen und einladenden Radinfrastruktur. Buchholz ist jedoch weit davon entfernt, eine Fahrradstadt zu sein oder zu werden. Leider!

Sieben Jahre lang – von 2017 bis 2023 – haben wir die Klimaschutzaktion STADTRADELN für die Stadt Buchholz als Veranstalter maßgeblich mit organisiert. Die Wertschätzung für dieses Engagement ist seitens des Veranstalters größtenteils ausgeblieben. Die Mehrheit der Ratsmitglieder, Herr Röhse als Bürgermeister und Herr Hirsch als Erster Stadtrat machen seit Jahren gar nicht erst mit und blieben den Veranstaltungen während der Aktionswochen fern. Das ist nicht nur fehlende Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement, sondern auch ein deutliches Zeichen für Desinteresse. Dennoch schmückt sich die Stadt Buchholz mit dieser Aktion und feiert ihre Erfolge. Das passt für uns so nicht mehr.

Die Motivation für unser Engagement in der Organisation der STADTRADELN-Aktion ist daher in den letzten Jahren kontinuierlich gefallen. Unsere begrenzten ehrenamtlichen Möglichkeiten möchten wir zukünftig verstärkt in eigene Projekte stecken. So machen wir Platz für Neues und freuen uns auf die 10. Auflage des Buchholzer STADTRADELNs.“

6 Gedanken zu „STADTRADELN: Wir beenden Kooperation mit der Stadt Buchholz

  1. Sehr konsequent und richtig – zwar aus der Vogelperspektive betrachtet, aber sehr mitfühlend, weil bei uns im Stadtteil Eidelstedt die Hürden hoch und die Barrieren immer wieder neu genommen werden, um annähernd Akzeptanz zwischen den Autobahnen (A7/23) zu erhalten.
    Kompliment an euch. Ihr bleibt dennoch unser Vorbild. Auf bald und Toi Toi Toi
    PS: Lesung / PopUpCafe war 1a*

  2. Schon mehr als 50 Jahre fahre ich mit Begeisterung Fahrrad, zuerst in Hamburg, dann seit den siebziger Jahren in und um Winsen/Luhe. Ich lernte den ADFC kennen, gründete in Winsen eine Ortsgruppe und wurde etwas später Kreisvorsitzende im Landkreis Harburg, weitere Ortsgruppen kamen hinzu.
    Als sich in Buchholz „Buchholz fährt Rad e.V.“ gründete, gehörte ich zu den ersten 20 Mitgliedern und habe es nie bereut!
    Peter Eckhoff und die Mitglieder des Vorstandes haben hervorragende Arbeit geleistet und DEM Radverband Leben eingehaucht – ganz, ganz toll und vielen, vielen Dank für die jahrelange Vereinsarbeit und das Organisieren von Fachvorträgen!
    Natürlich ist die Beendigung der Kooperation mit der Stadt Buchholz erforderlich und längst überfällig, denn „… diese Art der Unterstützung …“ braucht kein Radler.
    Lediglich Winsen kann so eine Ignoranz des Radverkehrs noch toppen, denn hier gibt es NEU ERBAUTE RADWEGE, die schmaler sind, als sie vorher waren! Hannover hat den Bürgermeister dazu verdonnert, so nicht weiter zu bauen, allerdings waren bis dahin etliche Steuergelder sinnlos veruntreut worden!
    Dieser Verband macht es in meinen Augen richtig und ich wünsche mir, dass in diesem Verband alle Radfahrer des Einzugsgebiets Mitglieder werden, um der Sicherheit der Radfahrer und der Stärkung des Verbandes Nachdruck zu verleihen!
    Unbedingt weiter machen!!!

  3. Sie sprechen mir aus vollem Herzen. Ich habe mich vor ca. 2 Jahren selber sehr intensiv um die Verbesserung des Fahrradverkehrs in Buchholz bemüht. Ich habe auch zweimal Gespräche mit dem Fahrradbeauftragten geführt, etliche Schreiben verfasst und auch das Wochenblatt einbezogen. Die Reaktionen waren warme Worte, aber keine Aktivitäten. Ich habe resigniert aufgegeben. Nachdem ich auch noch einen Fahrradunfall mit fünf gebrochenen Rippen einstecken musste, ist meine Lust auf das Fahren mit dem Rad in Buchholz sehr reduziert. Tief enttäuscht, auch aus anderen Gründen, bin ich vom Bürgermeister.

    1. Vielen Dank für Ihren Kommentar. Der politische Druck auf die Verantwortlichen muss wohl erst deutlich steigen, bevor etwas Spürbares passiert.

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