Für viele Oldenburger ist das Fahrrad das liebste Fortbewegungsmittel. Bereits jetzt beträgt der Anteil des Radverkehrs im Oldenburger Binnenverkehr 42,7%. Dennoch hat man sich in Oldenburg das ambitionierte Ziel gesetzt, diesen Anteil bis 2025 auf 50% zu erhöhen. Wie das geschehen soll, hat uns Frau Gabriele Nießen, Stadtbaurätin der „Fahrradstadt“ Oldenburg, in einem eindrucksvollen Vortrag am 07.05.2018 erläutert. Frau Nießen ist selbst begeisterte Radfahrerin und engagiert sich u. a. im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Niedersachsen und Bremen (AGFK).
In einem mehrstufigen Prozess mit Beteiligten aus Verwaltung, Politik und Bürgerschaft wurde 2014 für Oldenburg ein Strategieplan Mobilität und Verkehr 2025 erarbeitet. Darin sind u. a. folgende Ziele definiert:
- Verlagerung von Kfz-Verkehr auf andere Verkehrsmittel, insbesondere auf Kurzstrecken
- Verbesserte Gleichbehandlung aller Verkehrsteilnehmer
- Verbesserte Bedingungen für Radverkehr, ÖPNV und Fußgängerverkehr
- Multimodale Verknüpfungen
Dabei soll 2025 jeder zweite Weg im städtischen Binnenverkehr auf dem Fahrrad zurückgelegt werden. Um dieses zu erreichen, hat man Folgendes vor:
- Finanzielle Mittel im städtischen Haushalt für den Radverkehr von derzeit 4,50 EUR auf 8,00 EUR pro Jahr und Einwohner erhöhen.
- In der Verwaltung da Thema Radverkehr weiter stärken, durch eine stärkere Priorisierung der Radverkehrsprojekte, Einrichtung eines fachdienstübergreifenden TeamRad, welches alle Radverkehrstehmen bearbeitet etc.
- Ausbau eines Premium-Radrouten-Netzes zwischen der Innenstadt und den Stadtteilen.
- Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit als Unterstützung bei der Etablierung einer positiven Fahrradkultur, z. B. durch Aktionen und Events unter der Marke Radliebe Oldenburg.
- Ladeinfrastruktur und Serviceangebote schaffen.
Es war beeindruckend, mit welchem Willen man sich in Oldenburg für mehr Radverkehrsförderung einsetzt. Auf Nachfrage sagte Frau Nießen, dass die Impulse dafür aus einer überzeugten Verwaltungsspitze kommen. Sie beweist in ihrer täglichen Arbeit, wie die Umsetzung der geplanten Maßnahmen trotz klammer Haushaltskassen und einer mächtigen Autolobby gelingen kann.
Unser Stadtbaurat, Herr Stefan Niemöller, hat den Worten von Frau Nießen interessiert zugehört. Wir sind gespannt, welche Impulse unsere Stadtverwaltung aus diesem Vortrag mitnimmt.
Für all diejenigen, die den Vortrag nicht miterleben konnten oder die ihn noch einmal nachlesen möchten, können hier die Präsentation von Frau Nießen herunterladen: