Die Schokofahrt musste auch dieses Mal wieder unter Coronabedingungen stattfinden. Eine Einreise nach Holland war weder so einfach möglich noch sinnvoll. Darum wurde die Schokolade von Amsterdam zu einem Hub im Emsland per E-Lieferwagen geliefert und von dort von den Schokofahrer:innen mit Fahrrädern (i.d.R. Lastenräder) abgeholt. Natürlich zu unterschiedlichen Zeiten. Die sonst übliche Gruppenfahrt mit Lüneburgern und Hamburgern war leider ebenfalls nicht möglich. Auch bzgl. der Übernachtungen musste auf machbare Alternativen zurückgegriffen werden. Dennoch haben wir uns nicht abhalten lassen, wieder auf Schokofahrt zu gehen.
Am 10. April brach für uns Lars Felten mit unserem größten Lastenrad, dem „Riese Bruns“, auf. Er traf sich mit Joachim Becker aus Reinbek, um die Schokofahrt zu zweit zu erleben. Das war ja noch erlaubt. Die erste Etappe führte die beiden bis kurz hinter Bremen, wo sie die Nacht bei Lars‘ Mutter im unbeheizten Wintergarten auf Isomatte und im Schlafsack verbrachten. Die Kälte war auch das größte Problem auf dieser Schokofahrt. Wind und 4 Grad machten das Radfahren nicht gerade angenehm. Selbst ein Aufwärmen in Cafés, Restaurants oder Bäckereien war nicht möglich. So wurde die richtige Kleidung zum entscheidenden Faktor. Zum Glück waren Schokofahrt-Profis unterwegs 😉
Am Ende des zweiten Tages (11. April) erreichten beide den Hub in Haren an der Ems. Die fahrradbegeisterte Familie Benthage stellte ihren Fahrradschuppen (mit 25 (!) Fahrrädern für eine dreiköpfige Familie) als Schlafplatz zur Verfügung. Komfort ist etwas anderes, aber immer noch besser als bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im Zelt übernachten zu müssen. Zudem erwiesen sich die Benthages als perfekte Gastgeber. Sie sorgten für eine ausgiebige Versorgung am Abend und nächsten Morgen.
Vollbepackt ging es dann am Montagmorgen (12. April) wieder zurück bis zum Übernachtungshalt bei Lars‘ Mutter. Lars hatte neben seinem persönlichen Kram, Schlafsack, Isomatte, Kocher und Zelt nun auch noch 50 kg Bio-Schokolade zu transportieren. Er ließ es sich dennoch nicht nehmen, auch noch eine Flasche gesegelten Rum mitzunehmen. Denn das Segelfrachtschiff „Tres Hombres“ transportiert nicht nur Kakao emissionsfrei aus der Karibik nach Amsterdam, sondern auch Kaffee, Rum und Olivenöl. Das zulässige Gesamtgewicht des Lastenrads wurde mit rd. 200 kg voll ausgeschöpft. Bei den Tagesetappen von über 120 Kilometern waren dadurch auch zwei Akkuladungen nötig.
Am Dienstagnachmittag (13. April) war Lars dann wieder in Buchholz, während Joachim noch weiter nach Reinbek musste. Auf der letzten Etappe wurden beide ab Bremen von Karl-Heinz Stöver (aus Hollenstedt) und ab Sittensen von Dirk Bürger (Buchholz fährt Rad e.V.) begleitet. Karl-Heinz plant, bei der nächsten Schokofahrt selbst mitzufahren und konnte so einen ersten Eindruck gewinnen. Um 16 Uhr empfing ein kleines Empfangskomitee die Schokofahrer beim Unverpacktladen „Buchholz endlich unverpackt“. Sowohl dort als auch im Reformhaus Dreyer kann die Schokolade ab sofort erworben werden. Neben den bekannten Sorten, dunkle Schokolade mit 75% Kakao-Anteil und Schokonibs sowie Milchschokolade mit 45% Kakaoanteil und Meersalz, gibt es nun eine dritte Sorte: Milchschokolade mit 52% Kakaoanteil plus Kaffee und Schokonibs. Probiert sie aus. Herrlich! Macht euch aber beim Verzehr bewusst, welchen Weg die Schokolade hinter sich gebracht hat, bis sie in eurem Mund zur Gaumenfreude wird. „Bewusster genießen“, ist daher auch eine Botschaft der Schokofahrt!
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