Archiv der Kategorie: Allgemein

Bericht unseres STADTRADELN-Stars

Aller guten Dinge sind drei

Ich fahre viel und gerne Fahrrad. Eigentlich bin ich in Buchholz (fast) immer mit dem Fahrrad unterwegs. Die Strecken sind kurz und die Ziele häufiger viel besser und schneller mit dem Rad als mit dem Auto zu erreichen. Auch das Parken ist mit dem Fahrrad viel einfacher und stets kostenlos. Bequem ist es auch, dass man mit dem Fahrrad eigentlich überall bis vor die Tür fahren kann. Ein Auto benutze ich nur gelegentlich aus Bequemlichkeit, wenn es z. B. regnet und ich keine Lust habe, mich in Regenklamotten zu hüllen, oder wenn ich andere (meist Nicht-Radfahrende) mit dem Auto irgendwo abholen oder hinbringen soll. So werden diese Gelegenheiten vermutlich auch meine Herausforderungen in den drei Stadtradeln-Wochen. Zudem habe ich mir vorgenommen, auch nach Hamburg ins Büro zu radeln (ca. 30 km pro Strecke). Dafür nutze ich ansonsten den Metronom und eher seltener das Rad. Anders als in den Jahren 2015 und 2016, wo ich schon einmal Buchholzer Stadtradeln-Star war, muss ich nur noch 1-2 Mal pro Woche nach Hamburg und arbeite ansonsten im Homeoffice. So werde ich wohl keine vierstellige Kilometerzahl wie damals erradeln. Es geht ja auch beim Stadtradeln gar nicht darum, Kilometerrekorde aufzustellen, sondern sein Mobilitätsverhalten zu hinterfragen und nachhaltiger zu gestalten. Die kurzen Wege innerhalb von Buchholz sind quasi geradezu prädestiniert dafür, diese viel häufiger mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dafür möchte ich ein bisschen Vorbild sein und andere dazu animieren, es ebenfalls auszuprobieren. Dabei stellt man jedoch schnell fest, dass Radfahren in Buchholz häufig nur wenig sicher und bequem ist. Dazu aber später mehr. Bericht unseres STADTRADELN-Stars weiterlesen

Buchholz – Brocken – Buchholz in 24 Stunden

Oops!.. I did it again – 500 km Ultraabenteuer 2.0

Fast genau vor einem Jahr bin ich in mein erstes Ultraabenteuer gestartet und habe die 500 Kilometer Marke in einem Ritt auf den Brocken und zurück durchbrochen. Dieses Jahr wollte ich es zusätzlich unter 24 Stunden schaffen. Außerdem wollte ich die Fehler aus dem letzten Jahr vermeiden, insbesondere was das Fueling und Pacing angeht. Buchholz – Brocken – Buchholz in 24 Stunden weiterlesen

ADFC Fahrradklima-Test 2024

Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2024 sind (endlich) ausgewertet und veröffentlicht worden. Das Ergebnis für Buchholz ist beschämend: seit Jahren ist bekannt, woran es mangelt, und dennoch passiert viel zu wenig. Dabei werden wir Radfahrende immer mehr: im Rahmen der neuesten Haushaltsbefragung zum Modal Split, also der Verkehrsmittelwahl, wurde deutlich, dass sich der Radverkehrsanteil von 2012 auf 2024 von 12% auf einen Anteil von 24% verdoppelt (!) hat (siehe hier). Gleichzeitig ging der Autoverkehr deutlich zurück. Dieser wachsenden Bedeutung des Radverkehrs wird die aktuelle Verkehrspolitik der Stadt Buchholz nicht gerecht. Wir fordern daher von der Stadtverwaltung und der Lokalpolitik viel mehr Anstrengungen zur Förderung des Radverkehrs, insbesondere mehr Platz für den Radverkehr und eine moderne Radinfrastruktur, die es auch unseren Kindern ermöglicht, sich sicher und selbstständig durch Buchholz bewegen zu können.

Download Ergebnisse Buchholz in der Nordheide (6 MB)

96. Altbaukriterium „Buchholzer Untergrund“

Vor etlichen Jahren hatte Bernhard Kober aus Graz die Idee, in der Altbauwohnung seiner WG ein Radrennen zu veranstalten. 2009 bekam er ein altes Peugeot-Rennrad geschenkt und wollte es gleich ausprobieren. Weil es regnete, fuhr er von seinem WG-Zimmer bis in die WG-Küche. Die Rennidee war geboren. So ein bisschen auch getrieben von dem traumatisierenden Verbot seiner Mutter aus Kindheitstagen: „Das machst du aber nicht Drinnen“.

Nun fand am 22.03.2025 im Untergeschoss der Buchholzer Höfe das inzwischen 96. offizielle Altbaukriterium statt. Die Idee hat Schule gemacht und findet nun auch außerhalb von Graz und Österreich an vielen Orten statt, an denen man sonst nicht Radfahren darf. Bernhard ist daher auch Weltverband und vergibt WeltCup-Punkte. So wurde das Buchholzer Altbaukriterium vermutlich zum ersten WeltCup-Rennen der Buchholzer Stadt- und Sportgeschichte überhaupt. Alle Infos zum Altbaukriterium findet man auf der Internetseite des Weltverbands: https://altbaukriterium.com. 96. Altbaukriterium „Buchholzer Untergrund“ weiterlesen

Fest der Demokratie

Am 15.02.2025 luden GermanZero e.V. und das Buchholzer Bündnis für Demokratie zu einem bunten Fest der Demokratie in die Buchholzer Höfe ein.

Ein vielfältiges Programm mit Musik, Podiumsdiskussion, Vortrag, Lesung und Informationsständen war zu erleben. Auch wir waren mit einem kleinen Stand vertreten.

Gemeinsam für Demokratie, Freiheit und Menschenwürde.

Longest Ride – 23000 Kilometer von Ushuaia nach Alaska

Im Oktober 2022 ging es für Laura Möller aus Buchholz und Antonia Staacke aus Göttingen auf die bislang längste Radtour ihres Lebens. Sie starteten in Feuerland, in Ushuaia, der südlichsten Stadt Argentiniens, um im August 2024 nach 23.072 Kilometern und 145.540 Höhenmetern in Anchorage, Alaska, anzukommen. Die Reise musste von Januar 2023 bis Januar 2024 aufgrund eines schweren Unfalls von Antonia für ein Jahr unterbrochen werden. Umso beachtlicher ist es, dass sich beide nach dieser Auszeit wieder aufs Rad setzten, um ihren Longest Ride zu finishen. Auch ohne dieses einschneidende Erlebnis war die Reise bereits eine besondere Herausforderung. Für uns war dieses Grund genug, die beiden im letzten Jahr mit unserem RADLIEBE Award 2024 auszuzeichnen (siehe hier).

Von den vielfältigen Herausforderungen, denen sie unterwegs begegneten, und der überwältigenden Gastfreundschaft in den 15 Ländern, die sie bereisten, berichteten die beiden in einem kurzweiligen Vortrag am gestrigen Abend vor 125 Gästen in der Kantine des Buchholzer Rathauses.

Die Zuhörer waren so begeistert, dass am Ende insgesamt 1.000 Euro an Spendengeldern für ihr Herzensprojekt „Mobilität für alle“ der Organisation „World Bicycle Relief“ zusammenkamen. Ziel dieser Organisation ist es, jungen Menschen, insb. Frauen, in strukturschwachen Regionen der Welt Fahrräder für eine bessere Mobilität zur Verfügung zustellen, um ihnen somit u.a. Bildung zugänglich zu machen.

Weitere Infos zum Longest Ride und zum Spendenprojekt findet ihr hier.

Vorankündigung im Nordheide Wochenblatt vom 15.01.2025

RADLIEBE Award 2024

Seit 2018 verleihen wir jährlich unseren RADLIEBE Award an Persönlichkeiten, die in besonderem Maße ihre Liebe zum Fahrradfahren unter Beweis gestellt haben. In diesem Jahr geht unser RADLIEBE Award erstmalig an zwei Personen gleichzeitig, nämlich an Laura Möller und Antonia Staacke.

Laura Möller

Laura kommt ursprünglich aus Buchholz und studierte in Göttingen. Dort lernte sie Antonia kennen, teilte mit ihr eine Wohnung und die Leidenschaft für Ausdauersport und Bikepacking. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis die Idee aufkam, einfach mal so richtig weit mit dem Fahrrad zu fahren. Ihr gemeinsames Projekt „Longest Ride“ war geboren. Im Oktober 2022 starteten sie in Ushuaia am südlichen Ende von Argentinien, um bis nach Alaska zu radeln. Ein Abenteuer, das nicht nur die eigenen physischen und psychischen Grenzen testen und erweitern, sondern auch andere Menschen, insbesondere Frauen, dazu ermutigen sollte, die eigenen Visionen zu verwirklichen. Zudem wollten sie während ihrer Tour Spenden für die gemeinnützige Organisation World Bicycle Relief sammeln. Das allein beweist schon eine ausreichende Radliebe, um sich für unseren RADLIEBE Award zu qualifizieren.

Antonia Staacke

Für Antonia wurde der Longest Ride jedoch zu einer besonderen Prüfung. Sie stürzte im Januar 2023 tragisch und verletzte sich schwer. Der Longest Ride nahm so leider ein abruptes Ende. Antonia wurde nach Deutschland zurückgeflogen, um ärztlich versorgt zu werden. In einem zweiten Longest Ride kämpfte sie sich auf beeindruckende Weise wieder zurück in den Sattel, so dass beide ein Jahr später im Januar 2024 exakt am Unfallort im Süden von Bolivien ihre unterbrochene Radreise fortsetzen konnten. Dass sich Antonia nicht entmutigen, sondern vielmehr motivieren ließ, sich dem Abenteuer erneut zu stellen, hat unseren vollen Respekt. Im August 2024 erreichten schließlich beide nach rd. 23.000 Radkilometern überglücklich Anchorage in Alaska. RADLIEBE Award 2024 weiterlesen

5. Kidical Mass Buchholz

Rund 170 kleine und große Fahrradfreunde haben sich am vergangenen Sonntag die Buchholzer Straßen zurückerobert. Sie fordern, dass sich Kinder und Jugendliche sicher und selbstständig mit dem Fahrrad und zu Fuß durch die Stadt bewegen können sollen. Damit sind sie nicht allein. Während der Kidical Mass Aktionstage vom 16. bis 24.09.2023 waren an über 380 Orten in Deutschland rd. 80.000 Menschen auf den Straßen. Siehe hier.

Wir starteten um 15 Uhr auf dem Parkplatz am Holzweg und endeten nach vier Kilometern durch die Buchholzer Innenstadt am Rathausplatz. Dort wartete wieder ein buntes Angebot an Spiel- und Spaßaktionen. So konnte man im Fahrradparcours vom Cycle-team beweisen, wie gut man bereits über Hindernisse und in engen Kurven Fahrrad fahren kann. Beim Slowbiking ging es darum, eine Strecke von 11 Metern so langsam wie möglich zu fahren. Sieger des Tages wurde Arthur, der dafür unglaubliche 3:42 Minuten benötigte. Wir hatten auch zwei unserer Heidschnucken-Lastenräder zum Ausprobieren und Testfahren dabei. Mit Straßenmalkreide wurde der Parkplatz fleißig verschönert. Auf Pedalos und Topfstelzen, die uns vom Verein Saari e.V. dankenswerterweise zur Verfügung gestellt wurden, konnten die koordinativen Fähigkeiten trainiert werden. Mit Aktionsaufklebern am Fahrrad und Klebetattoos am Arm gingen die fröhlichen Kinder dann nach ca. 2,5 Stunden glücklich nach Hause. Ihr wart sooo wunderbar! Hier ein paar Fotoimpressionen dieser beeindruckenden Kidical Mass:

Vorankündigung im Nordheide Wochenblatt vom 20.09.2023

Verkehrsversuch Diagonalsperre

Bei Eröffnung der ersten Bequem&Sicher-Route vor drei Jahren hatten wir u.a. auf die vor allem für Radfahrende unsicherer Kreuzungssituation an der Brandenburger Straße / Lilienweg / Veilchenweg hingewiesen (siehe hier). Seitdem ist jedoch nichts zur Verbesserung der Situation passiert. Eine mögliche Entschärfung könnte beispielsweise eine Diagonalsperre bringen, die verhindert, dass Autofahrende die Kreuzung an dieser Engstelle durchfahren können. Radfahrende könnten die Kreuzung hingegen dennoch überqueren. Insofern funktioniert die Diagonalsperre wie ein modaler Filter.

Wir regen daher einen Verkehrsversuch über ein komplettes Jahr an, um Erfahrungen zu sammeln. Bewährt sich die Diagonalsperre könnte sie dauerhaft eingerichtet werden. Dann möglichst nicht mit langweiligen Pollern, wie auf der Fotomontage zu sehen, sondern mit einer Umgestaltung der Kreuzungssituation z.B. nach dem Muster der Superblocks in Barcelona, die zudem eine Verbesserung der Aufenhaltsqualität bringen und Straßenraum für die Bewohner der Umgebung zurückerobern.